in memoriam
Isolde Mayr Faccin
30.06.1962 - 21.06.2021
Nachruf auf Isolde Mayr Faccin
Präsidentin von DEBRA Südtirol - Alto Adige
Am Montag, den 21. Juni 2021, um sechs Uhr morgens erreichte mich die Nachricht von Anna Faccin, dass ihre Mutter vor wenigen Stunden durch einen plötzlichen Herzinfarkt in den Himmel geflogen sei. Fassungslos suchte ich nach Worten, die ich nicht fand und tiefe Betroffenheit umhüllte mein Schweigen.
Ich hatte mit Isolde eine Woche vorher noch gesprochen und wir wollten uns in diesen Tagen zu einem Treffen verabreden.Doch unsere Verabredung verwandelte sich in eine Verabschiedung für die Ewigkeit. In der Pfarrkirche in Toblach. Ich bin immer noch fassungslos. Isoldes Sarg war geschmückt mit roten Rosen. Die Blumen der Liebe.
Und was würde wohl besser zu Isolde passen, als die Liebe?
Isolde Mayr Faccin hat in ihrem Leben alles aus Liebe gemacht.
Es war die Liebe zu ihrem „Schmetterlingskind“ Anna, die sie dazu bewegte, im Jahre 2004, den Selbsthilfeverein Debra Südtirol - Alto Adige zu gründen.
Es war die Liebe zum Menschen, zu den Patienten und Betroffenen, es war die Liebe an das Leben, welches Isolde geradezu versprühte, die es ermöglichte, dass vielen sog. Schmetterlingskindern, die an der schmerzvollen Hautkrankheit epidermolysis bullosa (eb) leiden, geholfen werden konnte.
Debra Südtirol - Alto Adige hat es im Laufe der Zeit geschafft, nicht nur zu einer festen Größe des Südtiroler Vereinswesen heranzuwachsen, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus wertvolle Spuren zu legen.
Der Vision von Isolde Mayr Faccin, Heilung für Schmetterlingskinder, der Großzügigkeit aller SpenderInnen und Unterstützern und dem Verlagshaus Athesia, welches dem Verein Debra Südtirol stets sehr wohlwollend und unterstützend pressetechnisch zur Seite stand, ist es zu verdanken, dass Debra Südtirol in all den Jahren dazu beitragen konnte, die Lebensqualität der kleinen und großen Patienten erheblich zu verbessern.
Debra Südtirol konnte die Errichtung des EB Hauses in Salzburg unterstützen, das EB Haus gilt auf europäischer Ebene als „Center of Excellence“ in der Versorgung der betroffenen Menschen und in der Erforschung von Heilungsmöglichkeiten für Epidermolysis bullosa.
Debra Südtirol konnte mit beträchtlichen Summen die intensiven Forschungsarbeiten zur Entwicklung einer Heilungsmethode begünstigen und ausbauen.
Mit der Unterstützung von Debra Südtirol, führte man im Forschungszentrum für Regenerative Medizin "Stefano Ferrari" der Universität Modena die weltweit erste Studie zur Gentherapie auf der Grundlage genetisch implementierter epithelialer Stammzellen durch.
Ich glaube, es darf gesagt werden, dass Debra Südtirol - Alto Adige in all den Jahren in der Bekämpfung von Epidermolysis bullosa entscheidende Brücken bauen konnte.
Nun hinterlässt Isolde eine Lücke, die man mit unzähligen Erinnerungen und lieben Gedanken füllen, aber niemals schließen werden kann.
Isolde war ein wunderbarer Mensch.
Liebevoll, aufrichtig, hilfsbereit, herzensgut.
Ich hörte sie niemals klagen, sie bevorzugte es, die Menschen, mit denen sie sich gerne umgab, mit ihrem herzlichen Lächeln, mit ihrer positiven Lebenseinstellung, mit ihrer Hilfe und ihrer unerschütterlichen Lebensfreude zu beschenken.
Ich hatte Isolde bereits 2005 kennen und sehr schätzen gelernt.
Die Erfahrungen, die ich durch und gemeinsam mit Debra Südtirol erleben durfte, sind einzigartig. Die langjährige, aufrichtige und herzliche Freundschaft von Isolde war ein Geschenk, für das ich sehr dankbar bin.
Isoldes Tod macht das Leben ärmer.
Sie wird sehr fehlen.
Doch all das Gute, das sie geschenkt hat, bleibt.
Ihr Lächeln bleibt.
Ihre Herzlichkeit.
Und vor allem ihre Liebe.
Isolde Mayr Faccin, die Mutter Teresa der Schmetterlingskinder, wird unvergessen bleiben.
Arabella von Gelmini Kreutzhof
Nachruf auf Isolde Mayr Faccin, erschienen in der Dolomiten-Ausgabe vom 28.06.2021